Vogtland Heimat
Nu drick när emol wu nauf!

Alle Redewendungen

 

 

Begriff gesprochen Beschreibung
allezamm hattn se kae Geld miett <)) keiner hatte Geld
aufm Leim giehe <)) sich täuschen lassen, wie der Vogel, der beim Vogelstellen auf die Leimrute geht
aufpassn wie e Heftlemachr <)) scharf achtgeben, genau arbeiten
ausreißen wie Schoofledr <)) eilig davonmachen, (weiches Schafleder reißt leicht)
bekannt wie saur Bier <)) in aller Munde sein
besoffn wie e Schtampftrueg <)) betrunken wie ein Stampftrog (Trog in dem das Futter für das Vieh gestampft wurde)
bi denn Wettr gocht mr kaenn Hund naus <)) sehr schlechtes Wetter, man läßt nicht einmal den Hund hinaus
bist heit recht ball kumme <)) bist heute zeitig gekommen
bläkt wie e Zoahbrechr <)) früher boten die Bader auf dem Markt, ihre Dienste, auch Zahnziehen, mit lautem Geschrei an
de Bae untern fremme Tisch schteckn <)) bei fremden Leuten sich aushalten lassen
de Börn dick hamm <)) genug von einer Sache haben
de Erdepfl hamm satt <)) die Kartoffeln sind fertig gekocht
de Huck vollachn <)) tüchtig lachen (Huck=Rücken, auf dem man Lasten trägt)
denkt mr aeh net <)) das hätte man nicht vermutet
der is lang wie dr Gehannistooch <)) körperlich groß sein (Johannistag, 24.06. ist der längste Tag des Jahres)
der laehnt sich fei weit zinn Fenster naus <)) der traut sich viel zu
der macht murr alles zinn Schur <)) er macht mir alles zum Trotz
der waeß wos <)) der weiß was
dess is mr warrlich vurrgange <)) dazu habe ich keine Lust mehr
do beißt de Maus kaenn Fodn oh <)) die Sache ist unabänderlich
do waeß iech nischt durrvoeh <)) davon weiß ich nichts
dortschtiehe wie e lackiertr Aff <)) nichts anzufangen wissen
dortschtiehe wie frer´n Pfenng Fett <)) nicht aus noch ein wissen
dr Bock schtießt <)) ruckweises Zucken des Oberkörpers bei starkem Schluchzen
dr Kuhschwanz wacklt aeh <)) nicht alles was wackelt ist nicht fest genug
dr liebe Gott laeßt dr Ziech iehrn Schwanz net ze lang wachsn <)) im Leben kommen nach Erfolgen auch Niederlagen
dr Uefmtopf schtieht offm <)) Kinder hören, wie sich Erwachsene unterhalten (meistens bei delikaten Themen gebraucht)
dumm wie e Pfund Schtrueh <)) dumm wie ein ein halbes Kilogramm Stroh
e Gefaell hamm wie e gungs Öchsl <)) übermäßig trinken
e Gesicht ziehe wie e Frost e bieser <)) ein mürrisches, vergrämtes Gesicht ziehen
e Kaerl zinn Baemr rausreißn <)) ein starker junger Mann
e klaene halbe Schtunn <)) etwas weniger als 30 Minuten
e Schier neigemacht <)) den Ofen angezündet
empfindlich wie e Millichsupp <)) empfindlich wie Milchsuppe, manche Leute sind schnell sauer
fährt zamm wie Sauermillich <)) erschrickt sehr schnell
fellt mit dr Tür neine Haus <)) bringt sein Anliegen ohne Umschweife vor
frißt wie e Scheidreschr <)) ist so viel wie ein Scheunendrescher nach seiner schweren Arbeit
gebiewert wie Espenlaeb <)) sehr gezittert (wie die Blätter der Espen, die sich schon bei geringstem Luftzug bewegen)
geschpannt sei wie e neier Regnschörm <)) neugierig, angespannt sein
gibt Ferschngeld <)) rennt schnell fort
glänzt wie e Schpeckschwart <)) glänzt wie eine Speckschwarte
greine wie e Schloaochs <)) laut weinen (Ochse der totgeschlagen wird)
greine wie e Schloßhund <)) heulen wie ein Hund hinter Schloß und Riegel
grood erscht <)) gerade eben
guckn wie is Mard untrm Reißichhaufm <)) vorsichtig Ausschau halten (wie ein Marder)
hammr beredt <)) haben wir besprochen
hintn e vorn wie´s Hemm <)) überall sein
horch emoll her <)) höhr mal zu
hot Geld wie Hei <)) hat sehr viel Geld; soviel wie Heu in der Scheune
hot is Haerz affm rechtn Fleck <)) freigiebig und behilflich sein
hot ne Brotn gerochn <)) hat es vorausgesehen
hot ne richtich taxiert <)) hat ihn richtig eingeschätzt
Hunger hamm wie e Haislerkuh <)) Hunger haben wie die Kuh des armen Häuslers
iech kumm dr net neis Gehech <)) ich werde dich nicht hindern
iech sooch net sue ond aeh net sue, daß net haeßt, iech ho sue odr sue gesoocht <)) die Vogtländer waren schon immer sehr vorsichtig
in dr Nuet frißt dr Teifl Flieng und die fängt r nuch selbr <)) in der Not tut man Dinge, die man sonst nicht tut
is fei weit nei bies <)) die Sache ist schlimm
is Getrae is zeitich <)) das Getreide ist reif und kann geerntet werden
is gitt daun naß niedr <)) es regnet
is gitt schoe <)) höchstes Lob im Vogtland
is Maul giehet droarim wie e Dreckschleidr <)) unaufhörlich reden, (Dreckschleuder ist ein mittelalterliches Belagerungsgerät)
is nein Fettnaepfl getretn <)) mit seiner Aussage hat er sich selbst geschadet
iss hot mirrsch Haerz mit zammstn Vurhemml rausgerissn <)) ein großer Schmerz wird beschrieben
itze titscht se hintn nei <)) jetzt geht die Sonne unter
kae Buttr noebrenne <)) nicht verwöhnen
klaene Griene zugehm <)) in einer Sache nachgeben (Ausdruck ist vom Kartenspiel übernommen)
klar wie Kloßbrieh <)) völlig unklar, da Kloßbrühe trüb ist
kreint naer aenn Versch <)) weint nur kurz
laeft auf wie e Pfannekuhng <)) wird immer dicker, wie ein Pfannkuchen beim backen
lang oft hoh iech an diech gedacht <)) sehr oft habe ich an dich gedacht
Leine ziehe <)) sich aus dem Staub machen
mannich´s Scheffl Salz mitenannr gessn <)) lange verheiratet oder lange Freundschaft
Maulaffn faelhaltn <)) mit offenem Mund untätig zuschauen
Moritz lehrn <)) Anstand beibringen (lat. mores = Sitten)
mr mecht duech gleich ne Uefm immhaue <)) unverhofft kommt gern gesehener Besuch, der lange Zeit nicht da war
mr rechne daun dr Wies ond aeh dinn dr Schuel <)) die Harke wird im Vogtland Rechn genannt
nae sue wos <)) na so was (Ausdruck der Verwunderung)
neiastn wie e Scheidreschr <)) viel essen, wie einer der in der Scheune mit dem Flegel drosch
net muff und net meff soogn <)) den Mund nicht aufmachen
nettemoll is Salz naufm Bruet vurrdiehne <)) für ganz wenig Lohn arbeiten
nimmt kae Blaettl vorsch Maul <)) redet heraus wie er denkt
nu mach naer <)) sag bloß (Ausruck der Verwunderung)
offn gruebn Klotz gehert ah e gruebr Kael <)) ein grober Mensch versteht nur grobe Worte
pfeiffn de Schpaerkn vurr de Dächr <)) es ist schon bekannt
riehrt sue lang dinn Kees rimm, bis se Quark hot <)) sie ist wählerisch beim Freien
ruet wie e Zinshoeh <)) blutrot, wie der Kamm des jungen Hahnes, den der Frohnbauer dem Herrn zinsen mußte
saufm wie e Börschtnbindr <)) unmäßig viel trinken (bürsten=trinken, in dieser Redewendung auf den Beruf des Bürstenbinders übertragen)
saust wie e geihltr Blitz <)) rennt so schnell wie ein geölter Blitz
schick dich, daß mr net ze schpeet kumme <)) Beeil dich, sonst kommen wir zu spät
schnaed sich neis aehnge Flaesch <)) schadet sich selbst
schpreißln wie e Rohrschperrlich <)) schimpfen wie ein Rohrspatz
schtaunt wie de Kuh vorn neie Tor <)) über etwas sehr erstaunt sein
schtroahln wie e neier Pfeng <)) vor Freude strahlen
Schwanzfedrn krieng <)) Unheil ahnen, Angst bekommen
schwitzt wie e Sauerbrotn dinn dr Pfann <)) schwitzt wie ein Sauerbraten in der Pfanne
se hackn af enannr nei <)) sie streiten sich
se hamm de Sau rausgelohn <)) es ging hoch her
se hamm Maul und Aeng aufgeschperrt <)) sie waren sehr erstaunt
sei ball aufgeschtandn <)) sind früh aufgestanden
seift wie e gungs Öchsl <)) säuft wie ein junger Ochse
sich nischt nei de Zaehe keie <)) eine Sache nicht bekommen
sue fix schießn de Preisn net <)) so schnell geht es nicht los
treecht is Haerz af dr Zung <)) ist sehr ehrlich
waeß wie dr Hos laeft <)) weiß genau Bescheid
weiß wie e Kallichwand <)) sieht blass aus, wie eine Kalkwand
wenn alle Schtränk reißn <)) wenn es keinen Ausweg mehr gibt
wer gelubbt sei will muß schtaerm <)) gelobt wird man selten, nur jeder auf seiner Trauerfeier
wer is freie Haerz will finden, muss be Tooch e Licht oezindn <)) bei Tageslicht hat man die beste Sicht
wer viel koe, muß viel toe <)) wer viel kann, muss viel tun
wie af Eiern laefn <)) vorsichtig gehen
wie e geleckts Saupfietl <)) sauber wie ein gelecktes Saupfötchen; manche Leute sehen immer so sauber aus
wie is Schoof sue is Lamm; e Kroh heckt kaenn Zeisich <)) die Kinder kommen nach den Eltern
wies kimmt wird’s gefressn <)) man muß es nehmen wie es kommt
will miet ne Nischl durch de Wand <)) will unbedingt etwas erreichen
wissen wue dr Baem woahnt <)) wissen was gespielt wird
ze Hampf kumme <)) die Ordnung wieder herstellen
zen Gehanne hotr Zinsn gezohlt <)) am Johannistag 24.06., wurde der Frohnzins für das ganze Jahr bezahlt, teilweise in Naturalien


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